Elastisch und ganz weich - so ist Merinowolle. Da die mehrmals gekräuselten Fasern dieses Materials eine große Menge Luft enthalten, isolieren sie bestens gegen Kälte und Wärme. Das Merinoschaf kommt vorwiegend aus Australien, Neuseeland und Südafrika und kann dank seines dichten Haarkleides Temperaturen von bis zu -20 Grad trotzen!
Merinowolle eignet sich optimal für feine Stickteile wie Pullis, Accessoires und Baby-Kleidung. Und das Tolle daran: Es ist wenig schmutzanfällig, knittert kaum, wärmt gut - und kann bis zu einem Drittel des eigenen Köpergewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass sich die Wolle selbst feucht anfühlt. Verfilzungen sind zu vermeiden, indem man Merinowolle nicht im Wasser aufquellen lässt oder sie beim Tragen (vor allem unter den Armen) stark aneinander reibt.
Im Vergleich mit traditioneller Wolle ist Merinowolle wesentlich feiner und deswegen angenehmer auf der Haut. Auch Menschen, die Wolle nicht vertragen, können Merinowolle meist problemlos nutzen. Zudem ist Merinowolle relativ pflegeleicht.
Für Handwäsche nur warmes, kein heißes Wasser nehmen und nie länger als nötig einweichen lassen! Danach mit klarem Wasser ausspülen, vorsichtig ausdrücken, anschließend in ein Handtuch einrollen und zum Trocknen auf saugfähigen Frottiertüchern auslegen. In der Waschmaschine auf links drehen, nicht über 30 Grad und eine niedrige Drehzahl einstellen.
Im Kleiderschrank gilt: Stricksachen grundsätzlich liegend aufbewahren und vor Motten schützen!
Merinowolle gehört zu den Feinwollen und hat von allen Schafwollsorten den höchsten Feinheitsgrad. Die Herkunft des Merinoschafs ist nicht ganz geklärt, aber vermutlich ist es eine Kreuzung zwischen einem langbeinigen kaukasischen Steppenschaf und einer nordafrikanischen Schafrasse. In den Küstenebenen Marokkos leben heute noch Schafrassen, die dem Merino sehr ähnlich sind. Im Hochmittelalter kam die Rasse nach Spanien, wo die Wollproduktion rasch an Bedeutung gewann. Über Jahrhunderte hinweg hatte Spanien in der Produktion von Merinowolle eine Monopolstellung bis europäische Siedler Zuchttiere nach Australien und Neuseeland nahmen mitnahmen. Mittlerweile ist Australien das wichtigste Exportland für Merinowolle.
Merinoschafe werden geschoren und können bis zu 10 kg Ertrag pro Jahr bringen. Die Faser ist stark gekräuselt, weich, leicht, sehr elastisch und hat einen geringen Glanz. Sie eignet sich besonders gut für Bekleidung, da sie nicht kratzt, auch im nassen Zustand noch wärmt und einen natürlichen Lichtschutzfaktor hat. Merinowolle ist meistens weiß oder beige, es gibt aber auch naturbraune oder braun melierte Fasern.
Quelle: BurdaStyle.de, www.vossberg.de/lexikon/merinowolle/ und www.hardshell.de